Ergebnisse der Gästebefragung:
Die Befragung zielte auf die Gäste mit Dement im Landhaus Fernblick nach Altersgruppen und Pflegestufen ab, welche in dem Auswertungszeitraum vom 01.10.2012-31.12.2013 stattfand.
Tabelle Ergebnisse Gästebetreuuung
Der Pflegestufendurchschnitt liegt bei 1,73. Nahezu die Hälfte unserer Gäste rechnen die Tagesbetreuung über die niedrigschwelligen Betreuungsleistungen ab. Insbesondere für diese Gästegruppe sind wir mit unserem Entlastungsangebot vielfach ein „Eingangsportal" zu weiteren Betreuungs- Beratungs- und Pflegeangeboten am jeweiligen Wohnort. Dies bedeutet, dass ein hoher Anteil dieser Gästegruppe vor dem Aufenthalt im Landhaus Fernblick keinen Zugang zu Entlastungsangeboten fand.
Im Rahmen von Angehörigengesprächen und Gesprächsrunden wurden unsere Gäste von 2011 bis 2013 zu ihrer Lebenssituation und ihren Erfahrungen befragt.
Soziografische Daten der Gästebefragung:
Insgesamt wurden 720 pflegende Angehörige befragt, davon 610 Frauen und 110 Männer. In 690 Fällen handelt es sich beim pflegenden Angehörigen um den Ehepartner, in 30 Fällen um Mutter-Tochter- Beziehungen. Der durchschnittliche Betreuungszeitraum lag bei 2,7 Jahren – in 602 Fällen handelte es sich um Fälle mit mittlerem bis schweren Grad der Demenz. Das Durchschnittsalter der pflegenden Angehörigen betrug 76,3 Jahre, das Durchschnittsalter der demenzkranken Partner 78,2 Jahre.
Das Ergebnis der vorstehenden Befragung verdeutlicht nochmals den hohen Hilfe- und Unterstützungsbedarf von pflegenden Angehörigen und verdeutlicht insbesondere den ausgeprägten Wunsch nach Teilhabe bzw. den Wunsch nach „Erleben von Normalität“ auch bei gegebener Pflege- und Hilfsbedürftigkeit. Wie weiter oben schon erwähnt, sieht unsere Gästegruppe in unserem Entlastungsangebot nicht selten ein „Eingangsportal“ zu weiteren Betreuungs- Beratungs- und Pflegeangeboten am jeweiligen Wohnort. Diese These lässt sich stützen. Über 75 % unserer Gäste nehmen an unserer Sozialberatung, an unseren Kursen zur Stressbewältigung und an den Angehörigengesprächsrunden teil. 82 % unserer Zielgruppe verlässt unser Haus mit Informationsmaterial über weiterführende Adressen am Wohnort (Pflegeberatungsstellen, Alzheimergesellschaften, Sozialstationen) und mit schriftlichem Informationsmaterial über zustehende Leistungen (SGB XI, PNG etc.). So sehen wir uns mit unserem Entlastungsangebot als Teil der Versorgungsstruktur. Am Eingangsportal der Versorgungskette stehend, leisten wir einen wertvollen und sozialpolitisch doch gewollten Entwicklungsbeitrag zur Quartiersentwicklung. Wir tragen mit unserem Angebot dazu bei, dass Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen durch rechtzeitige Intervention länger im Quartier verbleiben können.