PuRpA Verbundvorhaben - Modellprojekt 2
Konzeptentwicklung Case Management für pflegende Angehörige
(Projektlaufzeit: 01.10.2020-30.09.2023)
Pflegende Angehörige brauchen mehr Unterstützung aus einer Hand!
Angehörige decken den Großteil der häuslichen Pflege ab und nehmen damit eine tragende Säule in der pflegerischen Versorgung ein. Ihre Gesundheit und Pflegefähigkeit zu erhalten, liegt nicht nur im Interesse der Betroffenen selbst, sondern ist auch eine gesellschaftspolitische Notwendigkeit. Mit Blick in die Zukunft, unter Berücksichtigung des demografischen Wandels, nehmen die pflegenden Angehörigen einen zunehmenden Stellenwert in der Gesundheitsversorgung ein. Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt immens an, wohingegen die Verfügbarkeit von professionellem Pflegepersonal weiter sinken wird.
Zur Unterstützung und Entlastung von pflegenden Angehörigen sind daher eine umfassende und frühzeitige Beratung sowie ein niedrigschwelliger Zugang zu Unterstützungs- und Beratungsleistungen essentiell.
Entsprechende Konzepte & Angebote sind noch nicht ausreichend vorhanden.
Es fehlt ein wohnortnaher und kompetenter Ansprechpartner (Case Manager), welcher die pflegenden Angehörigen möglichst zugehend aus einer Hand im Alltag begleitet und unterstützt. Der Case Manager kennt vorhandene Selbsthilfe-, Entlastungs- und Präventionsangebote in der Fläche und vermittelt sie dem pflegenden Angehörigen gezielt und adressatengerecht oder bietet sie bei Bedarf zugehend an. So können pflegende Angehörige im „Versorgungsdschungel“ langfristig gezielt aus einer Hand informiert und unterstützt werden, Belastungsfolgen nachhaltig verringert und die Resilienz der pflegenden Angehörigen dauerhaft gestärkt werden.
Im Bedarfsfall kann eine Begleitung durch den Case Manager vor einer stationären Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahme erfolgen oder auch im Rahmen einer qualifizierten Nachsorge. Somit kann das während der stationären Maßnahme Erlernte im Alltag nachhaltig verankert werden, um einen langfristigen Therapieerfolg zu sichern und den sog. „Drehtüreffekt“ zu vermeiden.
Unsere Vision ist es, mit unserem zukünftigen Konzept ein zugehendes, präventives und sektorenübergreifendes Case Management (inkl. Vorsorge- und Nachsorge im Rahmen einer stationären Maßnahme) aus einer Hand am Wohnort zu etablieren, um den pflegenden Angehörigen dauerhaft zu entlasten und zu stärken.
Projektschritte:
- Entwicklung des Konzeptes „Case Management für pflegende Angehörige“ inklusive eines Curriculums für die Weiterbildung zum Case Manager für pflegende Angehörige
- Gewinnung von Kooperationspartnern zur Erprobung des Konzeptes & Gewinnung von Fachkräften zur Weiterbildung zum Case Manager für pflegende Angehörige
- Erprobung des Konzepts an Modellstandorten im ländlichen und urbanen Raum
- Wissenschaftliche Begleitung & Validierung durch das Institut für Bildungs- und Versorgungsforschung im Gesundheitsbereich (InBVG), FH Bielefeld
- Finalisierung des Konzeptes „Case Management für pflegende Angehörige“ mit abschließender sozialrechtlicher Bewertung und Empfehlung für die Refinanzierung und Anschlussfähigkeit
- Flankierende Maßnahmen im Rahmen des Verbundvorhabens: Informationsveranstaltungen, Fachtagungen und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit zur Bekanntmachung der entwickelten Konzepte und zur Gewinnung der notwendigen Akteure für die Erprobungsphase
Persönlicher Kontakt
Persönlicher Kontakt